top of page
haende_herz.jpg

SONNENBLAU aktuell

Informatives, Kooperationen, Projektstände

Kita_Michelstadt_am_Stadhaus1.jpg
Besuch der Kindertagesstätte am Stadthaus in Michelstadt

Roswitha Schug, Jutta Hallermann, Barbara Morgott-Schupp und Christian Schupp (stehend von links nach rechts) haben am 21.03.2024 die Kindertagesstätte am Stadthaus in Michelstadt besichtigt:

„Wir haben diesen Kindergarten ausgesucht, weil es hier außer vier Kindergruppen noch zwei Krippengruppen mit Kindern unter drei Jahren gibt. Unsere Stiftung hat ja ein besonderes Interesse an elementarer frühkindlicher Entwicklung. Frau Heidi Birkenstock, Leiterin der Kita, und Frau Stéphanie Lang vom Magistrat der Stadt Michelstadt begrüßten uns sehr herzlich und begleiteten uns durch den Vormittag.

Das schöne, überwiegend aus Holz neu errichtete Gebäude hat eine moderne offene Architektur mit einem großen Spiel- und Klettergarten vor der Kita, in dem alle Kinder ebenso wie im Gebäude ihre altersgerechte Herausforderung finden können. 

Beim Eintreten überraschte uns der große Garderobenraum. Hier haben die betreuten Kinder ausreichend Platz für ihre Jacken, die Matschhosen, die Gummistiefel usw.  Sind in anderen Kindergärten häufig lediglich Haken in engen Fluren in nicht kindgerechter Höhe angebracht, so ist hier Platz für jedes Kind zum Niedersitzen, Schuhe wechseln und Umziehen.

 

So durchdacht wie die Garderobe wirkt die ganze Kita. Gleich am Eingang sind in einem Regal „Anwesenheitswürfel“ mit Fotos zu sehen, die zeigen, wer von den Kindern, Erzieherinnen und Erziehern anwesend ist. 

Schon für die Kleinsten gibt es ausgewähltes Spielmaterial, ein Indoor-Klettergerüst mit beweglichen Klettermodulen für ein vielfältiges Bewegungsangebot und Kuschelrückzugsmöglichkeiten.  Die Kinder können frei wählen und werden von den Erzieherinnen und Erziehern begleitet. Die Übergänge zwischen Krippe und Kita sind sehr fließend. 

In der Kita ist auch Platz für die Verpflegung der Kinder, die in einem Speiseraum an kindgerechten Tischen gemeinsam mit ihrer Gruppe essen. Ein festangestellter Koch bereitet den Kindern abwechslungsreiche, gesunde und schmackhafte Kost und berücksichtigt hin und wieder auch deren Wunschessen. Die Tische sind liebevoll von den Kindern gedeckt und dekoriert. Es wird eine gemeinsame Esskultur entwickelt. 

Die Architektur und Raumgestaltung tragen viel zur Umsetzung einer kreativen Erziehungsarbeit bei.

Fazit: Die neue Kita der Stadt Michelstadt scheint für viele Herausforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft vorbereitet zu sein. Sie ist ein Ort, an dem Kleinkinder bis zum Schulalter dank der aufgeschlossenen, zugewandten und fröhlichen Betreuerinnen und Betreuer spielen und die Welt begreifen lernen können.“

Kontakt

Kita am Stadthaus
Rudolf-Marburg-Straße 36
64720 Michelstadt

>> kitaamstadthaus@michelstadt.de

>> www.michelstadt.de/leben-wohnen/kindergaerten/kita-am-stadthaus/

Besuch im Zwerg Nase Zentrum, Wiesbaden

Ein Zuhause mit Herz für besondere Kinder und junge Erwachsene

Am 13. Juni 2023  durften Mitglieder der SONNENBLAU Stiftung eine eindrucksvolle und sehr berührende Führung durch das Zwerg Nase Zentrum erleben - mit Prof. Dr. Markus Knuf, Vorstand der Stiftung Zwerg Nase und ärztlicher Leiter, und Frau Sabine Schenk, Geschäftsführerin der Organisation.

Eltern, die mit der Pflege und Sorge um ihre besonderen Kinder tagein, tagaus gebunden sind, finden im Zwerg Nase Zentrum Hilfe und Entlastung, um einmal Zeit für sich und auch die gesunden Geschwisterkinder zu haben. Das vierstöckige Haus wurde 2021 in direkter Nachbarschaft zur Kinderklinik der Helios Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) errichtet, um die medizinische Versorgung jederzeit gewährleisten zu können. Somit haben die Eltern die Sicherheit, dass im Notfall alles für ihre Kinder getan werden kann.

Kontakt

Zwerg Nase Zentrum gGmbHLudwig-Erhard-Str. 88,

65201 Wiesbaden, Telefon: 0611 - 532766-0

>> info@zwerg-nase.de, 

>> www.zwerg-nase.de

Das Zwerg Nase Zentrum bietet

  • zwölf Übernachtungsplätze im Bereich der Kurzzeitpflege

  • ein Wohnbereich für Kinder mit Dauerbeatmung

  • ein Wohnbereich für 12 junge Erwachsene mit Dauerbeatmung

  • zwei Wohngruppen für Kinder der Neurophase F

  • zwei Wohngruppen für junge Erwachsene, Neurophase F

  • medizinische Versorgung durch direkte Anbindung an die Kinderklinik der HSK

  • Medizinische Kooperation mit der Kinderklinik Worms für stationäre Aufenthalte, Diagnostik und Therapie

 

Mehr über das Zentrum erfahren Sie im Video unter 
>> zwerg-nase.de/aktuelles

Dokumentation im arte.tv:
"Resilienz - Was die Seele stark macht"

 

Resilienz bezieht sich auf die Fähigkeit eines Menschen oder einer Organisation, schwierige Lebenssituationen, Stress, Krisen oder Traumata zu bewältigen, sich anzupassen und trotz dieser Herausforderungen ein gesundes psychisches und physisches Wohlbefinden aufrechtzuerhalten. Resilienz ist also eine Art seelische Widerstandsfähigkeit.

Sehen Sie sich den Beitrag in der arte.tv Mediathek an unter: >> www.arte.tv/de/videos/104833-000-A/resilienz-was-die-seele-stark-macht/

Charta zur Betreuung Sterbender

 

Seit September 2023 unterstützt die Stiftung SONNENBLAU die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. Die Charta setzt sich für Menschen ein, die aufgrund einer fortschreitenden, lebensbegrenzenden Erkrankung mit Sterben und Tod konfrontiert sind. Mehr erfahren unter >> charta-zur-betreuung-sterbender.de (PDF-Datei)

Das Kinderhospiz Bärenherz Wiesbaden betreut, pflegt und begleitet Kinder mit einer lebensverkürzenden Erkrankung und deren Familien, unabhängig von ihrer Kultur, Herkunft oder Religion. Mehr erfahren unter

>> kinderhospiz-wiesbaden.de

Kinderhospiz Bärenherz Wiesbaden
Interview zur frühkindlichen Entwicklung mit Professor Dr. Hennemann und Roswitha Schug im Oktober 2023


R. Schug: Herr Professor Hennemann ich möchte mich bedanken, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. Sie waren immer bereit sich für unsere Stiftung SONNENBLAU zu engagieren, und wir konnten Sie immer um Ihren wissenschaftlichen Rat fragen.


Prof. Hennemann: Sehr gerne.


R. Schug: Sie haben den Lehrstuhl für Erziehungshilfe und soziale und emotionale Entwicklungsförderung hier an der Universität Köln inne.

 

Ich habe in Ihrem Lebenslauf gelesen, dass Sie Förderpädagogik für das Lehramt studiert haben. Was war Ihre Motivation, diesen Berufsweg einzuschlagen?


Prof. Hennemann: Also ich glaube, ein ganz starker Motor ist meine eigene Biografie. Einige der uns jetzt bekannten Risikofaktoren habe ich in meiner eigenen Kindheit erlebt, und von daher ist mir die Gruppe der Kinder unter besonders herausfordernden Risikobedingungen gut bekannt und sehr nahe.


R. Schug: Sie waren Lehrer an einer Förderschule und haben dann entschieden, noch Psychologie zu studieren.


Prof. Hennemann: Ich glaube, in der Sonderpädagogik kommt man wie in jeder anderen Disziplin auch an Grenzen und ich hatte das Gefühl, dass die Psychologie darüber hinaus noch Antworten anbieten kann. Wissen, hilft, anders zu reflektieren, Entscheidungen überlegter zu treffen. Sowohl persönlich als auch in dem Rahmen, in dem wir uns verantwortlich fühlen. 

 

Es würde mich reizen, auch noch Medizin zu studieren. Es ist immer interessant, zu studieren, ich finde das ist ein Privileg; diese Haltung hat wiederum mit meiner Biografie zu tun. Meine Mutter war ja eine der ersten Gastarbeiterinnen aus dem bitterarmen Süditalien gewesen. Anfang der 60er war das; sie hat selbst keinen Schulabschluss gemacht. Von daher war der Wunsch in meiner Herkunftsfamilie immer schon ganz stark, sich weiterzuentwickeln.


R. Schug: Haben Sie eine Antwort gefunden, darauf, was für Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren eine gute Basis für eine gesunde Weiterentwicklung sein könnte?


Prof. Hennemann: Wenn wir uns von der Psychologie dem Thema Grundbedürfnisse annähern, hat jeder Mensch und damit natürlich auch jedes Kind ein Grundbedürfnis nach Geborgenheit und Bindung. Und gleichzeitig gibt es den Wunsch nach Autonomie und nach Selbstwirksamkeit, und dies nicht als Gegensatzpaar zur Struktur und zur Orientierung.

 

Also ich bin zutiefst davon überzeugt, wenn so was wie Spontanität und Spaß dazu kommen und alles in einer guten Balance zueinandersteht, ist die beste Basis gegeben.


R. Schug: Was bedeutet das für Sie als Vater?


Prof. Hennemann: Ich habe eine 14-jährige Tochter, und ich habe zwei Stiefkinder.

 

Wie herausfordernd und wie schwierig es sein kann, die verschiedenen Grundbedürfnisse und die eigenen Erwartungshaltungen in Einklang zu bringen, habe ich als Vater erkannt.


R. Schug: Erinnern Sie sich an das dritte Lebensjahr ihrer Tochter, als Sie möglicherweise dachten, das hat sie gut gelernt, damit kann sie gut durchs Leben gehen?


Prof. Hennemann: Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich am Anfang - vor allen Dingen, weil ich auch Psychologie studiert habe - eher die Sorge hatte, wie entwickelt sich mein eigenes Kind? Man ist immer auf der Suche nach einem Referenzrahmen. Entwickelt sich mein Kind normgerecht, was auch immer dieser Normalitätsbegriff heißen mag. Das relativiert sich natürlich dann mit der Zeit.


Aber Sie fragten ja danach, was brauchen Kinder in den ersten drei Jahren? Was sind die spezifischen
Grundbedürfnisse? Da könnte man natürlich auch sehr gut über Maslow, über seine Bedürfnispyramide
schauen, als eine Art Checkliste, und sich fragen bekommt das Kind genug, z.B. Liebe?


Wir beschäftigen uns viel mit Kindern, wo wir die Abwesenheit von Liebe leider feststellen müssen. Und dann sieht man natürlich, je belasteter Eltern sind, desto schwieriger lässt sich eine ungestörte Beziehung, eine tragfähige, warmherzige Beziehung auch tatsächlich konstatieren. Also das wäre sicherlich ein ganz wichtiges Thema. Alle anderen Grundbedürfnisse nach guter Ernährung und nach ausreichendem Raum, Verlässlichkeit in Beziehungsangeboten müssen auch beachtet werden.


Das stellen wir im Kontext von Sonderpädagogik in den Förderschulen zuhauf fest, ungefähr 90% der Kinder und Jugendlichen, die diese Schule besuchen, leiden unter den Risikofaktoren, die ich jetzt gerade nur gestreift habe.


R. Schug: Die Situation ist heute verschärft durch die Problematik aus Kriegsgebieten. Was bedeuten diese
Traumatisierungen für die Kinder?


Prof. Hennemann: Also wir selbst haben mehrere Parallelstudien gemacht im Kontext Förderschule und Inklusion. Wir stellten fest, wie belastet tatsächlich Kinder und Jugendliche sind. Wir kommen auf Quoten, die liegen dann bei 80% der Kinder, die klinische Symptomatiken z.B. im Bereich ADHS haben, viele kommen mit Doppeldiagnosen daher.


R. Schug: Ist denn unser Ansatz, vor allem die Musik zu fördern, ein Luxusthema?


Prof. Hennemann: Ich glaube, in unserer Gesellschaft, die ja eine der reichsten Gesellschaften weltweit ist, würde ich das nie alsein Luxusthema bezeichnen. Das Kind hat verschiedene Entwicklungsbereiche, die miteinander interagieren, und dazu gehört auch die Musik. Musik kann im besten Sinne auch dazu anstiften, andere Entwicklungsbereiche zu fördern, z.B. durch Erfahrung von Selbstwirksamkeit.


R. Schug: Musikalische Förderung ist also nicht für sich allein zu sehen. Was denken Sie, welche Bereiche mit einer guten musikalischen Frühförderung weiterentwickelt oder günstig beeinflusst werden?

Prof. Hennemann: Sprache, Wahrnehmung, natürlich auch die Kognition. Wir wissen, wenn wir frühzeitig systematisch Anreize anbieten, kann das, was die Kinder möglicherweise im Elternhaus nicht angeboten bekommen, auch in einer gewissen Art und Weise kompensiert werden. Da brauchen wir die Zeit, da brauchen wir die Qualität auch der Förderangebote. Und wir brauchen aber auch die Systematik und die Kontinuität von Förderangeboten. Ich erlebe es immer wieder als ein großes Problem, dass man zu früh aufgibt und sagt, jetzt habe ich 3 Monate lang einen Bereich, zum Beispiel die emotional-sozialen Kompetenz im Kindergarten gefördert. Du denkst, da passiert ja nichts.

Aber wir haben sogenannte Sleeper Effekte, das heißt, wir sehen oftmals verborgene Effekte, die dann möglicherweise erst nach einem halben Jahr, nach einem Jahr wirklich zur Entfaltung kommen.

 

Bisherige Befunde zeigen, dass musikalische Frühförderung auch unterstützend im Kontext der Selbstregulation sein kann.

Ich habe mal dieses Bild gelernt, dass wir als Eltern, Erzieherinnen und Lehrkräfte maximal eine Funktion als Gärtner oder Gärtnerin haben. Wir schaffen ein Umfeld von Entwicklungsanreizen, so auch am Beispiel der frühen musikalischen Angebote. Aber was dann daraus wird, inwieweit sich das koppelt mit der Motivation des einzelnen Kindes, inwieweit das dann wiederum dazu führt, dass mehr soziale Kompetenzen aufgebaut werden, das würde ich jetzt eher multifaktoriell sehen. Da müssen andere Bedingungen noch mit hinzukommen, aber wir schaffen grundsätzlich zunächst die Möglichkeit zur Entwicklung. 


R. Schug: Was gibt es für einen Unterschied, z.B. zu Sprachförderprogramme?


Prof. Hennemann: Ja, also bei Sprachförderung, glaube ich, gibt es schon eine andere Evidenz. Es gibt schlichtweg eine deutlich größere Anzahl an empirischen Studien, auch international; es hat viel damit zu tun, dass wir viel Zuwanderung haben.


Wie erlernen diese Kinder eigentlich die neue Sprache? Was brauchen sie dazu? Das würde ich anders bewerten von der empirischen Befundlage als das, was mir bislang zum Thema musikalische Erziehung oder musikalische Förderung vorliegt.


R. Schug: Kann es verbindend sein, dass z.B. Lieder in verschiedenen Sprachen die gleiche Melodie haben und sind sie damit zugleich fördernd für die Sprache und die Musik?


Prof. Hennemann: Ja, absolut. Und das Potenzial, einen sozialen Raum dafür zu schaffen, dass ich das gemeinsam erleben kann, mit anderen Kindern beispielsweise. Oder dass ich vielleicht da besonders auf Artikulation achte, dass ich mithilfe des Rhythmus, der ja auch dann mitläuft, Dinge noch mal ganz anders abspeichern kann. Ich bin von dem Potenzial musikalischer Förderung überzeugt.


R. Schug: In unserer Stiftung steht, frühkindliche Förderung von 0 bis 4. Glauben Sie, dass Förderung schon vor der Geburt beginnen kann?


Prof. Hennemann: Also letztendlich in der Präventionsforschung gilt grundsätzlich als Maxime: es ist nie zu früh und nie zu spät, Prävention zu betreiben. Von daher hätte man die Möglichkeit, schon noch früher über Musikalität zu gehen, schon z.B. im Rahmen der Schwangerschaft. Oder vielleicht auch mit den Eltern, auch schon bevor an ein Kind überhaupt zu denken ist. Man stelle sich jetzt musikalische Eltern vor, dann ist das möglicherweise ja auch eher.

 

Aber 0 bis 4 ist sicherlich schon besser, als wenn wir erst mit 4 anfangen.


R. Schug: Ja, und es heißt ja für uns, nicht nach den 3 Jahren ist Schluss, dann kommen zusätzlich andere Förderungen vom Kindergarten, durch Vorschulprogrammen oder von der Schule.


Prof. Hennemann: Und da wären wir wieder an diesem Gelingensfaktor Kontinuität in der Systematik von Angeboten. Meines Erachtens fehlt es hier an vielen Stellen in den Institutionen, die sich um Förderung kümmern, so auch am Beispiel einer musikalischen Förderung.


R. Schug: Das hat ja auch die Corona Zeit gezeigt, sie hat ja ganz viel an Kontinuität weggenommen.


Prof. Hennemann: Absolut. Meine Tochter wollte genau in der Corona Zeit Kontrabass lernen, es gab ein Schulangebot, und es hat leider dann nicht funktioniert. Man wollte sich über Zoom treffen, aber das ist nicht gelungen, gerade, wenn man anfängt als Einsteigerin, ist das natürlich total herausfordernd.


R. Schug: Was spielt in Ihrem Leben, in Ihrer Familie Musik für eine Rolle?


Prof. Hennemann: Meine Mutter war sehr musikalisch. Also, wenn Freunde früher zu uns gekommen sind, haben die gedacht, meine Mutter würde immer singen. Und sie hatte auch schon so einen Singsang in der Stimme als Italienerin. Das spielte schon eine große Rolle. Sie war auch sehr aktiv in der Kirche und hat da auch vorgesungen. Und das war schön, wir haben viel gesungen. Also das ist für mich ein großes Thema. Ich habe leider nie selbst ein Instrument lernen können.


R. Schug: Sie haben schon von früh auf als Kind gesungen?


Prof. Hennemann: Ja, in der Familie, ich habe auch schon im Chor gesungen. Das habe ich sehr gerne gemacht.


R. Schug: Was bedeutet Ihrer Tochter heute Musik?


Prof. Hennemann: Sie singt auch sehr gerne, und sie soll auch demnächst Gesangsunterricht bekommen.


R. Schug: Ich glaube, ich habe alle meine Fragen gestellt. Gibt es noch eine Frage, die ich Ihnen nicht gestellt habe, die Sie aber gerne beantworten würden?


Prof. Hennemann: Ich finde das hochspannend, sich einem Thema so zu widmen, wie das die Stiftung ja auch realisiert, weil es einfach Mut kostet, genauer hinzugucken, also sich vielleicht der Wirksamkeit von musikalischer Früherziehung bewusster zu werden, dafür auch eine gewisse Verantwortlichkeit mitzuübernehmen, die ich an anderer Stelle gerade nicht sehe. Also ich finde es wichtig, dass da die Forschung mit unterstützt wird, aber auch die Initiative in Richtung, wie kann denn ein Qualifizierungsprogramm aussehen für diese Gruppe 0- bis 4-jährige Kinder.


R. Schug: Es macht mir Mut, denn die musikalische Früherziehung bietet eine Weiterentwicklung für die Kinder und ist gleichzeitig eine Ressource im Alter, die beiden Grundpfeiler unserer Stiftung.


Prof. Hennemann: Absolut. Leben heißt, sich zu verändern und demütig zu sein, wie man dem Leben gegenübertreten soll, aber trotzdem optimistisch. Dann, im Laufe eines langen Lebens, sehe ich jetzt schon als fast 50-jähriger, dass da viele Veränderungsprozesse schon auf mich gewartet haben, in der Hoffnung, dass da noch mehr Veränderungen auf mich zukommen.

 

Und so stelle ich mir das auch vor. Im besten Sinne am Beispiel der Musik. Ein Mensch, der schon früh in den Genuss von viel Musikalität gekommen ist, wird das als eine Leidenschaft und als eine ganz wichtige Inspirationsquelle in seinem Leben begreifen.


R. Schug: Ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch, Herr Professor Hennemann.

>> Interview herunterladen (PDF-Datei)

bottom of page