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Studie „Song of Life“​

Musiktherapie verbessert das spirituelle Wohlbefinden und die Ego-Integrität

Palliativpatientinnen und -patienten erleben mit der Nähe zum Lebensende oft eine enorme psychische Belastung. Dabei blicken sie häufig auf ihr eigenes Leben zurück, indem sie sich an ihnen nahestehende Menschen, wichtige Ereignisse oder Lebensphasen erinnern.

 

Einige psychosoziale Interventionen in der Palliativversorgung zielen daher auf einen Lebensrückblick z.B. mithilfe von verschriftlichten Interviews ab. Da solche Erinnerungen oft emotional mit bestimmter Musik verknüpft sind, könnte auch die Musiktherapie sterbenskranke Menschen dabei unterstützen, mit der eigenen Biografie Frieden zu schließen. 

 

Im „Song of Life“-Projekt wurde daher eine innovative biografische Musiktherapie entwickelt, in der in drei Sitzungen ein biografisch bedeutsames Musikstück identifiziert, live vorgespielt und anschließend reflektiert wird. 

 

Die „Song of Life“-Musiktherapie wurde in einer Wirksamkeitsstudie mit 104 Patientinnen und Patienten auf zwei Palliativstationen im Vergleich mit einer Kontrollgruppe untersucht, die stattdessen Entspannungsübungen erhielt.

Palliativversorgung: Veröffentlichungen zur Studie „Song of Life“

 

Abschlussbericht zur Studie „Song of Life“ – biografisch orientierte Musiktherapie für Patienten in palliativer Versorgung (deutsch)

Als Bestandteil der zwischen der Hector Stiftung, der Morgott-Schupp-Stiftung, dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Universitätsmedizin Mainz getroffenen Fördervereinbarung, wurde der folgende Abschlussbericht zur „Song of Life“-Studie erstellt.

>> „Song of Life“– Evaluation of a creative-arts based, psychosocial intervention to promote quality of life in terminally ill patients 

“Song of Life”: Results of a multicenter randomized trial on the effects of biographical music therapy in palliative care (englisch)

Unter Beteiligung von Marco Warth, Friederike Koehler, Martin Brehmen, Martin Weber, Hubert J Bardenheuer, Beate Ditzen, Jens Kessler
Palliative Medicine, vol. 35, 6: pp. 1126-1136. , First Published April 20, 2021.

>> Wissenschaftliche Veröffentlichungen auf SAGE Journals (Website)
 

>> Publikation im Sage JAGE Journals (PDF-Datei)

Vor und nach der Intervention („song of life“, bzw. Entspannungsübungen) wurden mithilfe von Fragebögen die Lebensqualität, spirituelles Wohlbefinden, Ego-Integrität (positiver Lebensrückblick und Akzeptanz) sowie die aktuelle psychische Belastung gemessen. Obwohl sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich der Lebensqualität zeigten, berichteten die Teilnehmenden der „Song of Life“-Gruppe höheres spirituelles Wohlbefinden, höhere Ego-Integrität sowie niedrigere Belastung als die Kontrollgruppe. Außerdem gaben sowohl die Patientinnen und Patienten der Musiktherapie-Gruppe als auch ihre Angehörigen eine höhere Zufriedenheit mit der Behandlung an.

 

Als erste systematische Studie über die Wirksamkeit von biografischer Musiktherapie in der Palliativversorgung weisen die Ergebnisse darauf hin, dass die „Song of Life“-Musiktherapie Menschen am Lebensende bei der emotionalen Verarbeitung und Integration von Lebenserfahrungen unterstützen kann. In der Palliativversorgung könnte insbesondere bei Menschen, die durch einen Sinnverlust und Hoffnungslosigkeit belastet sind, eine solche biografische Musiktherapie als Ressource angeboten werden. Weiterhin könnten in zukünftigen Studien verschiedene Einflussfaktoren, wie z.B. der kulturelle Hintergrund, erforscht werden.

Zusammenfassung der SOL Studie durch Friederike Köhler, eine ehemalige Doktorandin von Prof. Warth.

Haben Sie Fragen zur Studie?

Wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Marco Warth, >>marco.warth@srh.de.  

Weiterführende >>Literatur zum Song of Life.

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